Israel, Wilfried

11.07.1899 London,
† 01.06.1943 Golf von Biscaya,
Kaufmann.

I. besuchte eine Privatschule in Berlin und trat 1921 als Manager in den Familienbetrieb Kaufhaus N. Israel, Spandauer Straße 28, ein. Das traditionsreiche Berliner Kaufhausunternehmen führte er gemeinsam mit seinem Bruder Herbert (* 1903) nach dem Tod des Vaters Berthold Israel (1868–1935) weiter. Er initiierte 1925 eine firmeneigene Handelsschule und die sozialpädagogische Betreuung der Angestellten. Zugleich unterstützte I. mehrere Projekte, u. a. das Anti-Kriegsmuseum von Ernst  Kontext: Friedrich, Ernst Friedrich in der Parochialstraße 29. Ab 1937 war I. in der Direktion des Hilfsvereins der Juden in Deutschland tätig und leitete von seinem Büro aus die Emigration Tausender deutscher Juden ein. Nachdem er unter politischem Druck die Firma an die Emil Köster AG übergeben mußte, emigrierte er im Mai 1939 nach Großbritannien, von wo er die Hilfe für die deutschen Juden fortsetzte. Das Kaufhaus „N. Israel“ wurde bei einem Luftangriff 1943 zerstört. I. starb beim Abschuß des von ihm benutzten Flugzeuges auf der Route von Lissabon nach London.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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